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Nachbehandlung nach operativer Behandlung eines Strecksehnen-Risses
Ein besonderes Problem bei einer Sehnenverletzung stellt jedoch die Nachsorge dar. Warum ist dies so?
Die genähte Strecksehne benötigt für ihre Heilung etwa eine Ruhigstellung von fünf bis sechs Wochen. Würde man die Hand oder auch nur den verletzen Finger in Streckposition sechs Wochen ruhig stellen, so ist die Gefahr, dass es zu einer schwerwiegenden Bewegungsstörung kommt. Diese Gefahr ist besonders dann sehr hoch, wenn auch die benachbarten Finger mit ruhig gestellt werden.
Hier hat sich in Analogie zur Nachbehandlung nach Kleinert bei den Beugesehnen-Verletzungen ebenfalls eine spezielle Nachsorge etabliert.
Im Falle eines Sehnenrisses wird durch eine Schiene verhindert, dass die Finger in eine bestimmte maximale Beugung geraten. Gleichzeitig wird durch einen Gummizug dafür gesorgt, dass die Finger unter Entlastung der verletzten Streck-Sehnen gestreckt werden.
Wie muss man sich dies vorstellen?
Eine Schiene verhindert, dass die Faust geschlossen werden kann. Gleichzeitig ist verbunden mit der Schiene ein Gummizug, der die verletzte Sehne in eine Streckung zieht. Der Verletzte kann also aktiv bis zu einem gewissen Punkt beugen.
Der Zug über dem Gummizügel sorgt dafür, dass die Finger gestreckt werden.
Die Finger werden also von dem Gummizügel gestreckt und nicht wie üblich durch Zug der Strecksehnen. Wenn also die Strecksehnen nicht ziehen, wird auch die Nahtstelle in der Sehne nicht belastet.
Worin liegt der Vorteil einer solchen Nachbehandlung?
Der Vorteil liegt darin, dass die Sehnen nicht in ihrer einmal ruhig gestellten Position festkleben und damit zu einer Gelenkversteifung führen.
Worin bestehen die Nachteile?
Dieses Verfahren ist nur geeignet bei absolut zuverlässigen Verletzten, die das Prinzip dieser Nachsorge exakt umsetzen. Ein Fehler bei dieser Nachsorge führt sehr leicht zu einem erneuten Riss der Sehne!