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Therapie und Vorbeugung des Phantom-Schmerzes
Was kann man gegen den Phantomschmerz unternehmen?
Die wichtigste Behandlung des Phantomschmerzes ist die Phantomschmerz-Vorbeugung.
Was heißt das?
Bei allen geplanten Amputationen gleichgültig ob es sich um eine große Gliedmaße oder um eine Zehe oder um einen Finger handelt – sollte eine Phantomschmerz-Vorbeugung erfolgen.
Im Bereich des Armes und der Hand kann dies durch einen Katheter, der im Bereich des Armnervengeflechtes (Plexus) platziert wird geschehen.
Im Schulterbereich sind die Armnerven (in der Abb. gelb) in einem Nervengeflecht (Plexus brachialis) angeordnet.
An dieses Nervengeflecht kann – ganz ähnlich wie bei einer Infusion – ein Plexuskathether plaziert werden.
Was tut man an der unteren Gliedmaße?
Auch hier besteht die Möglichkeit in die Nähe der Rückenmarkshäute einen Katheter zu platzieren und eine entsprechende Infusionstherapie mit einem Lokalanästhetikum vor und vor allen Dingen auch mehrere Tage nach der Amputation durchzuführen.
Was ist im Falle einer akuten Verletzung, die zu einer Amputation führt zu tun?
Im Prinzip das Gleiche. An Hand und Arm wird ein Plexuskatheter und am Bein ein epiduraler Katheter platziert und mehrere Tage nach der unfallbedingten Verletzung eine entsprechende Therapie mit einem örtlich wirkenden Betäubungsmittel durchgeführt.
Was kann getan werden, wenn der Phantomschmerz einmal eingetreten ist?
Ist der Phantomschmerz relativ frisch, ist eine frühzeitige Behandlung mit einer Kurzinfusion mit Calcitonin vom Lachs eine sinnvolle Maßnahme.
Diese Infusion ist recht nebenwirkungsträchtig. Ein enges Überwachen durch den Schmerztherapeuten oder Anästhesisten ist hier sehr zu empfehlen.
Können auch schon lange bestehende Phantomschmerzen mittels Calcitonin-Infusionen behandelt werden?
Ein Behandlungsversuch auch des chronischen länger bestehenden Phantomschmerzes mit einer Calcitonin-Infusion ist sinnvoll, auch wenn der Erfolg der Calcitonin-Infusion im Spätstadium nicht mehr so wahrscheinlich ist wie bei der Frühbehandlung.
Auch bei Phantom-Schmerzen kann zusätzliche zur medikamentösen Schmerz-Therapie eine Hypnose-Behandlung des Schmerzes sinnvoll sein, um das Schmerz-Gedächtnis im Unterbewusstsein zu verändern
Können Phantomschmerzen auch gemeinsam mit einem Neurom nach ím Amputations-Stumpf auftreten?
Ja. gerade eine solche Kombination neuropathischer Schmerzen ist für Betroffene höchst problematisch und zeigt die Wichtigkeit einem Phantomschmerz vorzubeugen!